Der Rock regiert im Gasoline Blues Club

Eröffnet wurde der Abend von RAY STEPIEN TRIO

Nach ihrem überwältigend guten Auftritt im Januar 2023 – als Vorband für die „Blues Bones“ aus Belgien -  schaffte es das „Ray Stepien Trio“ aus Eindhoven innerhalb eines Jahres zum 2. Mal, einen Auftrag für einen Auftritt im Gelderner Gasoline Blues Club an Land zu ziehen. Am Schlagzeug begegnete man wiederum Daan van der Vorst, wohingegen Bandleader Ray Stepien (Gitarre, Gesang) eine neue Kraft an der Bassgitarre vorstellte : Theo Jacobs. Die Band hat schon zahlreiche Auftritte in NRW gehabt, ihr eindrucksvollster müsste derjenige beim in der Blues Szene hoch geschätzten Zyfflicher Blues Festival 2023 gewesen sein. Das immer noch junge Brabanter Blues - Trio – Ray Stepien ist mit 24 Jahren immer noch einer der jüngsten Bandleader, die bisher auf der Gelderner Bühne auftraten – sorgte also für den stimmungsvollen Auftakt des Abends.  Mit einer wohltemperierten Mischung aus eigenen Kompositionen und individuell gestalteten Cover Versionen hatten sie ihr Publikum schon nach wenigen Songs für sich gewonnen und verbreiteten gute Laune im gut gefüllten Saal. So wie ihre Inspiratoren John Mayer, J.J. Cale, Stevie Ray Vaughn, Jimi Hendrix und Dire Straits repräsentierten sie eine gelungene Mischung aus R & B, Rock, Pop, Country und Blues. Im Gegensatz zu 2023, als sie lediglich einige zarte Anklänge an Jimi Hendrix erklingen ließen, hatten sie dieses Mal direkt einen original Jimi Hendrix Kracher auf Platz 2 ihrer Set List : Hey Joe. Kurz darauf folgte eine ihrer besten Eigenkompositionen : I'll be gone, die auf ihrem 2020er Album „Access to the mind, part I“ zu finden ist. Stücke aus ihrem ersten und dritten Album „Access to the mind, part II“ ergänzten ihr Repertoire. Mit ihrer Version von J.J. Cales' „Cajun Moon“ setzten sie ein weiteres Highlight ihres Auftritts. Kurz vor Schluss ihres 60 – minütigen Auftritts setzten sie den absoluten Höhepunkt mit ihrer Interpretation des Bill Withers - Songs „Ain't No Sunshine“ mit einem langen Instrumental Mittelteil, flankiert von der Vokalartistik, mit der Ray Stepien den Anfang und das Ende des Stückes zelebrierte.


Danke... Ihr wart große klasse !!!

Highlights VANJA SKY BAND

Nach einer kurzen Umbaupause betrat dann die „Vanja Sky Band“ die Bühne, ein vierköpfiges Blues- und Hard Rock Ensemble, bei dem der Blues zugegebenermaßen nicht im Vordergrund steht, hier dominiert Rock, speziell in seiner Hard Rock Variante. Dennoch waren in einiger ihrer Stücke auch zarte und leisere Phasen zu hören, womit man nach den ersten Songs ihrer Play List ( R' n R' Train / Bad Penny ) nicht unbedingt gerechnet hätte. Absoluter Mittelpunkt des Bühnengeschehens ist Vanja Krbavcic, eine  äußerst attraktive 30 – jährige Kroatin aus Rijeka, die mit ihrer stimmlichen Präsenz die Bühne ausfüllt. Es ist jedoch nicht ihre Gitarre, die instrumental die „erste Geige“ spielt, sondern die ihres Mitstreiters Günter Haas, ein musikalischer Vollprofi aus Hamburg, der schon eine jahrzehnte lange Erfahrung als Studiomusiker und Tourneegitarrist bekannter Bühnengrößen hinter sich hat. Das Mitwirken in diesem Bandprojekt, das immerhin schon im 6. Jahr läuft, gefällt ihm sehr als Kontrastpunkt zu den großen Bühnentourneen, weil er den engen Kontakt mit dem Publikum in kleineren Clubs ( wie z.B. unserem Gasoline Blues Club in Geldern ) nicht missen möchte. Das Gleiche gilt für seine Bandkollegen Werner Kolb an der Bassgitarre und Hannes Hoffmann am Schlagzeug, beide ähnlich erfahrene Studio- und Tourneemusiker, die einen satten Soundteppich um Vanja Sky herum legten.

 

Vanja weist eine gänzlich andere Vita auf : sie wurde als Straßenmusikerin in verschiedenen Städten an der kroatischen Adriaküste von einer Schallplattenfirma aus Zagreb entdeckt, die sie 2016 unter Vertrag nahm und sie mit ihrer ersten  Band „Blues Caravan“ für Auftritte in Kroatien, dann jedoch auch für Österreich und Deutschland verpflichtete. Ihre Auftritte waren allesamt ziemlich erfolgreich, so dass 2018 ihr erstes Album erschien : „Bad Penny“. Ein Jahr 

später durfte sie ihre erste „eigene“ Band aufmachen, ihre Tourneen erstreckten sich nunmehr auf ganz Europa, und 2020 erschien ihr 2. Album : „Woman in Trouble“. Ihre Erfolgsgeschichte fand in 2023 ihren bisherigen Höhepunkt mit ihrem 3. Album „Reborn“, und so nennt sie auch ihre momentane Tournee, die sie nun auch zum ersten Mal nach Geldern brachte. In ihrem Tourneeplan trat Vanja übrigens am Vortag in Dortmund auf, und nach Geldern erfolgt eine 

lange Anreise zur nächsten Station in Linz / Österreich. Hier steht Geldern wahrlich in einer Kette mit mehreren prominenten Auftrittsorten.   

 

Kommen wir zum Schluß noch einmal auf ihren Auftritt in Geldern zu sprechen: es war ein bunter Reigen aus Eigenkompositionen und Interpretationen so verschiedener Rockgrößen wie Rory Gallagher, Ten Years After, Led Zeppelin und auch – erstaunlicher weise – der Bee Gees ! Am Ende des ersten Teils verabschiedeten sie sich mit ihrer Version von „To Love Somebody“ in die Pause. Als Belohnung für anhaltendes und stimmkräftiges Mitsingen des Refrains verteilte Vanja Lutscher an das Publikum in den ersten Reihen vor der Bühne. Als nach dem Ende ihres 2. Konzertteils die zu erwartenden Zugabe – Rufe kamen, hatte Vanja noch mal eine musikalische Überraschung auf Lager: ähnlich wie beim Bee – Gees Song gab es eine weitere Premiere auf der Gelderner Blues Bühne : die Vanja Sky Band spielte einen astreinen Reggae :

„Louie Louie“ von Toots and the Maytals. Das war es jedoch noch nicht total: an ihren Reggae Song hängten sie noch – fast übergangslos – ein Hard Rock Finale dran, das ganz stark nach Deep Purple klang. Danach war nun aber wirklich Schluss. 

 

Aus dem überwiegend begeisterten Publikum hörte man vor dem Nachhausegehen noch Stimmen wie : „war zwar nicht so viel Blues heute abend, aber mal was anderes“ - „Hat auch Spaß gemacht, mal was anderes zu hören, und ein bißchen Blues war ja auch dabei“ -  „mit dem Bee Gees Song hätte ich nun wirklich nicht gerechnet“ - „diese Vanja hat ihr letztes Lied noch nicht gesungen“ (gemeint war wohl : in Geldern).      

 

Fazit : dieser Abend war wohl nichts für Blues – Puristen, aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall. Und : So viele Spielarten des Rock ' Roll an einem Abend auf einer Bühne wird es so schnell wohl nicht mehr geben. Wir sind mal gespannt, wann wir die Vanja Sky Band wieder in Geldern erleben dürfen.   

  

 Stefan Perry 

 

Danke für den mega Auftritt in Geldern!

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