Nach ihren Auftritten im “Muddy-Waters-Saal” in der “Niersbrücke” in den Jahren
2016 und 2014 gehören die “Mojo Makers” aus Kopenhagen seit Samstagabend zu den
ganz wenigen Bands, die ein drittes Mal vom Culturkreis Gelderland zu einem
Konzert auf einer heimischen Bühne eingeladen worden sind.
So war es auch schon fast zu erwarten, dass ein nahezu vollbesetzter “Gasoline Blues Club”
im Freizeitcenter Janssen in freudiger Erregung auf Kasper Osman, Kristian
Hoffmann, Morten Haesum und Kristian Bast gespannt war.
Mindestens die Hälfte des Publikums hatte die dänische Blues Combo schon vor
3 Jahren kennengelernt, und für eine ganze Reihe Gelderner Blues Fans war es das
dritte Wiedersehen mit den Kopenhagenern.
In 2016 bestritten die “Mojo Makers” ihr musikalisches Programm hauptsächlich auf der Basis ihrer zweiten CD, “Devil's Hands”, in 2014 war es ihr CD – Erstling “Wait Till The
Morning”, der ihr musikalisches Bühnengeschehen dominierte. Am heutigen Abend standen
Stücke aus ihrer dritten inzwischen erschienenenen CD, “ Songs of the Sirens” im
Mittelpunkt ihrer Präsentation.
Wie der Titel ihrer CD schon anklingen läßt, möchten die “Mojo Makers” auf die
griechische Mythologie anspielen. So, wie die Sirenen der griechischen Antike mit ihrem betörenden Gesang Odysseus und alle anderen vorbei fahrenden Kapitäne und Schiffs-
besatzungen anlockten, um ihnen die Sinne zu verwirren, möchte Kasper Osman mit
seinen drei Mitstreitern die Sinne des Publikums ansprechen und gefangen nehmen.
Kaspers Gesang steuerte dabei höchste Höhen an, die von Kristian Hoffmanns
genialem Gitarrenspiel eindrucksvoll unterlegt wurden. Er schuf dabei mit seiner
Fender und auch seinem “lap steel” wahre Klanggewitter. Morten Haesum mit seinem
enorm variablen Schlagzeugstil und Kristian Bast mit seinem druckvollen Spiel auf der
Bassgitarre – plus Sondereinlage mit einer Bass-Ukulele, einem extrem selten vorkommenden
Instrument auf Rock- und Bluesbühnen – trugen entscheidend dazu bei, eine Mischung
aus Blues, Rock und experimental music zu präsentieren, die dem versierten Gelderner
Blues – Publikum ein Höchstmaß an Konzentration abverlangte.
Besonders Stücke wie der Titelsong - “Songs of the Sirens” - sowie “A Hymn to Woodstock” brachten eine Sound – Atmosphäre in den Raum, die mit ihren Anklängen an die Doors, an Velvet Underground und an Jimi Hendrix höchste Ansprüche an die Aufnahmefähigkeit des
Publikums stellten. Der begeisterte Applaus und die Forderung nach 2 Zugaben
zeigten jedoch, dass diese ungwöhnliche Blues – Rock Variante beim Gelderner Publikum
einen überraschend starken Anklang hervorrief. Auch die stark variierende Lautstärke
von ganz leise ( sehr ungewöhnlich ) bis ganz laut und wieder zurück zu ganz leise wurde
vom Publikum mit getragen. Kasper Osman wurde somit in seiner Auffassung bestätigt,
dass man das Gelderner Blues Publikum auch mit schwierigstem, enorm kompliziertem
Musikmaterial konfrontieren kann, was ihn in seiner Überlegung bestätigte, auch einen
vierten Besuch in Geldern riskieren zu können.
In einem abschließenden Gespräch mit dem Verfasser dieses Textes wollte Bandleader
Kasper Osman seinen Eindruck unterstreichen, dass man ein solch fach- und
sachkundiges Blues Publikum wie das in Geldern höchstens noch in Kopenhagen
finden könnte.
Bericht: Stefan Perry