Muddy-Waters-Saal war einer der letzten Gigs des Großmeisters, wenige Wochen danach ist Louisiana Red gestorben...
"Hannover. Der seit 30 Jahren in Deutschland lebende US-Bluesmusiker Louisiana Red ist tot. Der 79-Jährige starb am Sonnabend in Hannover, wie seine Ehefrau Dora Minter am Sonntag auf Anfrage bestätigte mit. Der Musiker mit bürgerlichem Namen Iverson Minter war einige Tage zuvor wegen Problemen mit der Schilddrüse ins Krankenhaus gekommen. Der Gitarrist und Sänger war noch bis Ende vergangenen Jahres auf Konzerten aufgetreten.
Der Künstlername von Louisiana Red rührte dem Vernehmen nach von seiner Vorliebe für eine scharfe rote Sauce gleichen Namens her. Das Leben des Musikers war von familiären Schicksalsschlägen
begleitet. Eine Woche nach seiner Geburt in Alabama verstarb seine Mutter an einer Lungenentzündung. Sein Vater wurde vom rassistischen Ku-Klux-Klan ermordet, als er gerade einmal fünf Jahre alt war.
1972 starb seine erste Frau an Krebs.
Zur Bluesmusik kam Louisiana Red über eine Bekanntschaft mit Muddy Waters. Erste Aufnahmen machte er bereits als 17-Jähriger 1949 in Detroit. Zeitweilig spielte er in der Band von Blues-Legende John
Lee Hooker. Doch leben konnte er von der Musik nur bedingt. So musste er zwischendurch immer wieder anderen Tätigkeiten nachgehen, etwa in Chicago auf einem Fischmarkt.
1982 spielte er im deutschen Kinofilm "Comeback“ mit Eric Burdon in der Hauptrolle mit. Auch wenn er 1983 in den USA bereits im Bluesbereich Preisträger des W.C. Handy-Awards als bester
Traditional-Künstler war, stellten sich Popularität und Erfolge überwiegend in Europa ein.
2010 war Louisiana Red für die Vergabe der amerikanischen Blues-Awards in Memphis gleich in fünf Kategorien nominiert. Er erhielt dann die Auszeichnung als Akustik-Künstler des Jahres und für das
beste Album des Jahres. Louisiana Red war besonders für sein Slide-Spiel geschätzt. Er hinterlässt unzählige Veröffentlichungen. Seit 2008 arbeitete er mit dem inzwischen international renommierten
Label Ruf Records aus Thüringen zusammen."
(abendblatt.de/dapd)