In Set 2 boten sich noch weitere Highlights an. In "You gotta need me" baute Bernard beispielsweise
einen "walk around" ein, mit dem er ein lang gezogenes Gitarren - Solo mit einer kompletten Runde durch das dicht gedrängt stehende Publikum verband. Hierbei ergriffen so manche weibliche
Besucher die Gelegenheit, eine lebende Blues Legende auch mal kurz anfassen zu dürfen. Bernard schien nichts dagegen zu haben, es schien ihn eher zu erfreuen. Auch die Gelegenheit zu einem Selfie
wurde vom einen oder anderen Besucher schnell ergriffen.
In "Voodoo" kurze Zeit später ließ Bernard Anklänge an sein offensichtliches Idol Jimi Hendrix erklingen, und zwar sowohl mit "Voodoo Child" als auch mit "Purple Haze". In dieses Stück baute er
dann ein über 15 Minuten dauerndes Gitarren - Solo ein, das teilweise ein abenteuerliches Tempo erreichte. Es sah so
aus, als ob seine Finger im "fast forward" Modus über das Griffbrett huschten.
Aber Bandleader Bernard war nicht der einzige auf der Bühne, der mit Soli glänzte. Vorher schon bot er in mehreren Stücken ein "guitar battle" mit seinem zweiten Gitarristen Dylan Salfar, das
manchmal den Charakter eines Frage- und Antwortspiels annahm. Mario Dawson glänzte mit einem ebenfalls 15 Minuten dauernden Drum - Solo, und José James, der eigentlich mit seinem Saxofon so maches
Stück dominierte, stieg auf seine Percussion - Instrumente um, um ein stark karibisch - lateinamerikanisch gefärbtes Solo anzubieten. In einem mit ihm nach Abschluss des Konzertes geführten
Gespräches stellte sich dann heraus, dass er eigentlich aus Panama stammt und dass er in solchen Momenten die Gelegenheit wahrnimmt, die Musik seines Heimatlandes in den US Blues
einzubringen.
Wir wollen nicht vergessen, zu erwähnen, dass George Moye am Bass und der Drummer Mario Dawson eine perfekte Rhythmus Struktur hinlegen, die die Hauptrichtung ihrer Musik im "Blues-Rock"
dokumentieren. Obwohl Minneapolis / Minnesota jetzt der Stammsitz der Band ist, kommen sie jedoch alle aus verschiedenen geographischen Richtungen, wie man schon an der Herkunft von José James sehen
konnte: Bernard Allison und Mario Dawson kommen aus Chicago, Dylan Salfar aus Wisconsin, George Moye aus Ohio.
Die Band beendete ihren Auftritt stilecht mit einem Song von Bernards Vater Luther Allison : "Serious".
In einem abschließenden Gespräch mit Bernard Allison kamen der Autor ( ich ) und Bernard überein,
dass man ihn mit folgenden Attributen einigermaßen wirklichkeitsnah beschreiben könnte :
"face, fingers and hands like Jimi Hendrix, dreadlocks like Bob Marley, and a cap like Che Guevara."