Nach ihrem erstmaligen Auftreten im Muddy Waters in der Niersbrücke vor 2 Jahren
am 15.11.14 gehören die Mojo Makers seit Samstag abend zu den wenigen Bands,
die ein zweites Mal vom Culturkreis Geldern zu einem Konzert in Geldern eingeladen
worden sind.
Die Veranstalter hatten ihren extrem positiven Eindruck von damals noch gut im Gedächtnis,
und als feststand, dass der geplante Termin sowohl auf Seiten der Kopenhagener Band als
auch auf Seiten der Location und des Veranstalters auf Gegenliebe stiess, stand einer
abermaligen Verpflichtung nichts mehr im Wege. Willi Teloo und Felix Pickers, die
Verantwortlichen des Culturkreises, meinten dazu : „Wer diese Band einmal live erlebt hat, weiß, warum wir sie erneut auf unsere Bühne bitten.“ Kein Wunder also, dass dieser Auftritt schon 8 Wochen vorher ausverkauft war, was einen Rekord in der 10 – jährigen Geschichte
des Culturkreises in der Niersbrücke darstellt.
Auch auf Seiten der dänischen Blues-Rocker war ihr damaliger Auftritt, geprägt durch
eine enthusiastische Reaktion des Gelderner Publikums auf ihren eigenwilligen
musikalischen Stil, noch so präsent in Erinnerung, dass sie die nicht zu unterschätzende
Strapaze einer 800 km – Anfahrt auf sich nahmen, um sich in Geldern wieder in
Erinnerung zu bringen.
Ja, es waren noch die gleichen 4 Musiker, die die Bühne des Muddy Waters erklommen,
Kasper Osman, der Bandleader, Sänger und Gitarrist, Kristian Hoffmann, der
geniale Lead-Guitar Virtuose, Morten Haesum, ein unglaublich variabel spielender
Schlagzeuger, und Kristian Bast, der mit seiner Bassgitarre den Sound der Band
optimal abrundete.
Zu Beginn des 1. Sets wurde das Publikum direkt mit einem Gitarren – Intro von
Kristian Hoffmann konfrontiert, in dem er schon alles aus seiner Fender heraus holte,
was im Bereich Blues , R & B und Rock vorstellbar ist.
In den restlichen 10 Stücken ihres ersten Sets, das sich über deutlich mehr als
die vorgesehenen 60 Minuten erstreckte, präsentierten die Mojos eine Mischung
aus Stücken ihrer ersten beiden CDs – “Wait Till The Morning“ und “Devil's Hands“ -
plus einen Einblick in ihre neue CD, deren Veröffentlichung sie für April / Mai 2017
planen. Das Stück hieß “Woodstock“ und der Titel ihrer neuen CD wird sich ebenfalls
auf diesen legendären Namen eines legendären Festivals beziehen.
Zusätzlich zu ihren Stücken, die man auf ihren beiden bisher erschienenen CDs und auf der demnächst erscheinenden CD finden kann, boten sie noch Sound-Material von ihrer
Live CD “Mojo Makers Live in Germany“ an, die man im Handel gar nicht erwerben kann,
weil sie nur direkt von der Band vertrieben wird. Interessant dabei ist der Aspekt, dass diese
Live CD auch am Niederrhein entstand, und zwar in der Krefelder Kulturrampe.
Vielleicht erklären solche Besonderheiten, dass die Mojo Makers nicht davor scheuen, weite Anreisen aus der dänischen Hauptstadt bis in unsere Gegend auf sich zu nehmen.
Der 2. Set sollte, vor allem was die Dauer ihrer Bühnenpräsenz betrifft, den 1. noch deutlich
übertreffen, erst nach 90 Minuten hatten die dänischen Blues-Rocker den letzten der vom begeisterten Publikum geforderten Zugabewünsche erfüllt.
Musikalisch hatten die Mojo Makers noch so manches Überraschungsbonbon parat.
Man bekommt eine ungefähre Vorstellung von ihrer musikalischen Bandbreite, wenn man
bedenkt, dass sie einerseits in “Red Dress“ einen Anklang an Edward Griegs “Peer Gynt Symphony“einbauten, andererseits mehrfach Annäherungen an Jimi Hendrix zu hören
waren, z. B. „Let me take you there“, in „Manfire Soul“ und in “Bless my soul“.
Besonders Kristian Hoffmann war verantwortlich für den Jimi Hendrix Sound, sowohl auf seiner stark an Jimi Hendrix erinnernden “Fender“ Gitarre als auch auf seinem -
bisher auf Gelderner Bühnen nicht gesehenen - “Lap Steel“ Instrument, einer Variante
einer Steel Guitar, die er virtuos auf seinem Schoß bediente und wahre Klanggewitter erschuf. In solchen Phasen bewegten sich die Mojos ziemlich weit weg von Blues und Blues-Rock in Richtung “experimental music“. Kasper Osman ergänzte solche Phasen noch mit
einer unglaublich druckvollen Stimme, die auch höchste Höhen ansteuerte, die er nach
eigener Aussage aufgrund einer leichten Erkältung noch nicht einmal im 100 – Prozent Bereich ansiedeln wollte. Blues News Denmark muss ihn wohl einmal in einem solchen 100 Prozent Bereich gesehen und gehört haben, als dieses international renommierte Fachblatt schrieb : „Kaspar Osman's blues vocal is powerful ! He reaches from the deepest register
to the highest note – and he has got soul in his voice.“
Stefan Perry