CULTURKREIS GELDERLAND SETZT SEINE BLUES KONZERTREIHE MIT EINEM WEITEREN DOPPELPACK FORT : „HENNESEN“ UND „VÉRONIQUE GAYOT BAND“

Highlights Hennesen

Mit „Hennesen“ schaffte es wieder einmal eine Gelderner Band, die Bühne im Gasoline Blues Club an der Dieselstraße zu bespielen. Wie schon bei einigen „supporting acts“ zuvor, ist der Blues nicht die Hauptquelle ihrer musikalischen performance. Aber die 12 Songs, die Hennesen in der Besetzung Michael Hennesen (Gitarre/Gesang), Christoph Küppers ( Gitarre/Gesang), Clemens Hennesen (Bass) und Martin Hennesen (Schlagzeug/Gesang) zum Auftakt des Abends präsentierten, waren allesamt flotte Rock n'Roll Stücke, mit prägnanten Melodiebögen und einem erdigem Groove. Hennesens Musik kam beim Publikum gut an, sie wurden mit

starkem Applaus von der Bühne verabschiedet. Was „Hennesen“ im Vergleich zu anderen Bands aus der Umgebung unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie von Anfang bis Ende nur selbst komponierte Stücke spielen, ein Cover wird man bei ihnen so schnell nicht finden. Bandleader Michael Hennesen ist schon seit mehr als 30 Jahren als Rockmusiker aktiv, er startete bei „Ion Tichy“ als Schlagzeuger, bevor er dann bei seiner nächsten Band, „Kook“, auf die Gitarre wechselte. Jetzt, bei „Hennesen“, teilt er sich die Gitarren – Aufgaben mit Christoph Küppers, der für Soli und Melodiebögen zuständig ist, wohingegen Michael sich mehr um die Akkorde kümmert. Seine Söhne Martin und Clemens sorgen an Bass und Schlagzeug für eine handwerklich saubere rhythmische Untermalung.

 

„Hennesen“ spielt in der momentanen Besetzung seit Januar 2023, vorher spielten sie schon ca. 3 Jahre zusammen als „Familienbetrieb“, jedoch ohne Christoph Küppers. Mit ihm wurde der Sound der Band wesentlich verbessert, sie klingen jetzt deutlich attraktiver. Musikalische Einflüsse lassen sich hin und wieder erkennen, es gibt Songs, die klingen ein bißchen wie ein Beatles – Stück, an anderen Stellen hört man leichte Anklänge an Led Zeppelin. Es wird aber
nirgendwo kopiert, alle Songs sind von Michael in Kooperation mit seinen drei Mitstreitern selbst komponiert, darauf legen sie großen Wert. Es wäre wünschenswert, wenn man diese wirklich gute Band etwas häufiger in Geldern und Umgebung sehen könnte,z.B. mal bei der Straßenparty.

Bilder von Joachim Brookes/RockTimes

Highlights Véronique Gayot & Band

Bilder von Joachim Brookes/RockTimes

Die Hauptattraktion des Abends war eine Band aus Strasbourg / Alsace, die unter Beweis stellte, dasss unser Nachbarland Frankreich musikalisch nicht nur für das Chanson oder den „Valse Musette“ steht, sondern auch eine Heimstatt für erstklassigen Blues-Rock darstellt. Allerdings muss man zugeben, dass es außer der „Véronique Gayot Band“ nur wenige Blues Musiker gibt, die es zu internationalem Ansehen gebracht haben. In puncto Blues kann man schon sagen, dass unser heutiger Gast die Spitze der französischen Szenerie darstellt.

 

Die Protagonistin ihrer Band, Véronique Gayot, ist schon seit über 30 Jahren in der französischen Blues Musik aktiv. Sie startete ihre nationale Karriere in 2010 mit ihrer ersten Band, Barking Jack. Doch erst mit der Aufstellung ihrer eigenen Band in 2017, die ihren Namen trug, weitete sie ihre Bekanntheit auf europäischer Ebene aus. Es erfolgten Auftritte nicht nur in ihrer Heimatregion, dem Elsaß, sondern zunächst einmal in den anderen Regionen Frankreichs, dann jedoch auch in Deutschland, Belgien, Niederlande und GB, so dass sie sich eine europaweite Reputation aufbauen konnten. Im Laufe der Zeit produzierten sie 3 wichtige Blues Alben : Wild Cat (2018), Animal (2021) und Be A Man (2023). Ein Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere war zweifellos ihr Auftritt im WDR - Rockpalast in 2020.  

 

Das elsässische Blues Quartett weist neben ihrer charismatischen Sängerin Véronique noch drei Virtuosen an den Instrumenten auf : da wäre zunächst einmal Yannick Eichert zu nennen, der fantastische Effekte aus seiner Gitarre heraus holt, ebenso Jérome Wolf am Bass sowie Jérome Spieldenner am Schlagzeug. Alle 3 übernehmen auch stimmlich Anteile am Gesangsgeschehen der Band.  

 

In ihrem 2 – stündigen Auftritt auf der Gelderner Bühne überwogen die Stücke, die Véronique in Zusammenarbeit mit ihren 3 Mitstreitern selbst komponiert hat. Die ersten beiden Songs gaben schon mal die klassische Blues Rock Richtung vor : „Swing Down“ und „Big Black Mama“. Dann folgte ein erster Höhepunkt mit „Be A Man“, dem Song, der den Titel für ihr 3. Album hergab. Titel Nummer 4 bot dann erstmals eine Coverversion, allerdings sehr individuell ausgestaltet : es handelte sich um „Preacher Man Blues“ von Gary Moore.  Zum Abschluss der 1, Hälfte ihres Auftritts bot Véronique Gayot dann einen tiefen Einblick in ihre Variationsbreite :
in „Let's Go Crazy“ bot sie eine wilde „Fast-Blues“ Nummer, die das Publikum vor der Bühne zu wilden Tänzen animierte, wohingegen sie anschließend mit „In the Hand of the Blues“ eine klassische „Slow-Blues“ Nummer brachte, die die Stimmung im Saal komplett drehte und eine melancholisch – meditative Note hervor rief. Der Applaus zum Ende der ersten Konzerthälfte war schon euphorisch-begeistert zu nennen.

 

Auch die 2. Hälfte ihrer Performance bot den aus der 1. Hälfte gewonnenen Mix von Eigenkompositionen und eingestreuten Covern. Bei „Dynamite and Gasoline“ kam vorüber gehend der scherzhafte Eindruck auf, dass der Titel auf den Namen der Auftrittsbühne abgestimmt worden wäre, gleichzeitig stellte Véronique gerade in diesem Stück ihre extreme stimmliche Bandbreite von flüsternd-besinnlich bis schreiend-ekstatisch unter Beweis. Die zwei Coverversionen aus dem 2. Konzertteil bezogen sich auf zwei so unterschiedlich gelagerte Stücke wie eine Version des Depeche Mode – Hits „Personal Jesus“ einerseits und des James Brown Soul Klassikers „It's A Men's World“ andererseis. Der Wiedererkennungsfaktor im Publikum war extrem hoch, und kaum jemand im Publikum hatte diesen James Brown Welthit jemals von einer Frau gesungen gehört. Nicht nur an dieser Stelle konnte man merken, wie sehr Véronique das Gelderner Publikum faszinieren konnte. Bei „Ain't No Place“ gab es dann Passagen, bei denen das Publikum mitsingen konnte, gleichzeitig diente dieses Stück zur „présentation des musiciens“. Außerdem benutzte Véronique diesen Song, um ihre Fähigkeiten an der „blues harp“ zu demonstrieren.

 

Für die obligatorische Zugabe hatte sich Véronique noch ein besonderes Schmankerl ausgesucht, sie nannte ihr Stück einfach „Boogie“, und in dem entsprechenden Style präsentierte sie mit der großartigen Unterstützung ihrer Bandkollegen eine ausgedehnte Boogie-Nummer, deren Akkorde sie auf einer spezial angefertigten „cigar box guitar“ spielte. In ihrer Ansage informierte sie zudem das Publikum, welche Rolle die „cigar box guitar“ in der Geschichte des Blues gespielt hatte.

 

Nach Konzertende zeigte sich das Publikum nicht nur beeindruckt von den Leistungen der Band und ihrer Frontfrau, es war auch sehr angetan von der freundlich-kommunikativen Art, wie Véronique das Publikum ansprach. Außerdem stellte sich Véronique später am Fanshop noch ausgiebig für Fotos, Fragen, Rücksprachen und Kommunikationsangebote zur Verfügung. Das Konzert war an diesem Abend zwar nicht restlos ausverkauft, gut besucht war es jedoch auf jeden Fall. Selten jedoch ging das Gelderner Publikum so begeistert und zufrieden mit dem, was ihm geboten wurde, nach Hause.

                      

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