10.10.2020

Thorbjørn Risager & The Black Tornado

Der vierte  Gelderner Auftritt – nach 2013, 2014 und 2018 - der international bekannten und mit mehreren Musikpreisen ausgezeichneten Blues Band aus Kopenhagen war ursprünglich für den 16. Mai dieses Jahres geplant und sollte der Höhepunkt im 20. Jahr des Bestehens des Culturkreises Gelderland sein. Doch bekannter weise war zu jenem Zeitpunkt

veranstaltungsmäßig überhaupt nichts möglich in Europa – das Corona Virus

forderte seinen Tribut und ließ auch unsere Veranstaltung platzen.

 

Doch Willi Teloo und wir, seine Mitstreiter vom Culturkreis, ließen nichts unversucht,

um noch innerhalb des Jubiläumsjahres eine Ausweich- und Nachholmöglichkeit zu finden.

Der bisherige Veranstaltungsort „Gasoline Blues Club“ im Freizeit Center an der

Dieselstrasse kam nicht mehr in Frage, da es aufgrund der dort herrschende Enge bei

zumeist ausverkauftem Hause nicht möglich gewesen wäre, den nötigen Hygieneabstand

einzuhalten.

 

In extrem konstruktiv verlaufenden Verhandlungen mit Marc Janssen vom See Park Hotel

und mit Johannes Dercks, dem Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Geldern, kamen wir überein, eine Veranstaltung unter besonderen Rahmenbedingungen anzubieten : die

Halle Gelderland neben dem See Park Hotel bietet mit Hilfe eines ausgeklügelten

Arrangements mit Stühlen und Tischen und einer entsprechenden Obergrenze an

Besuchern die Möglichkeit, die nötigen Hygieneanforderungen zu erfüllen, wobei

gleichzeitig darauf geachtet wurde, dass die Betriebsabläufe im Hotelbereich nicht 

in Mitleidenschaft gezogen werden mussten. Beiden Verhandlungspartnern schien es

durchaus wichtig zu sein, dass die Präsentation eines Konzertabends in Geldern mit Live Musik, worum sich unser Culturkreis seit 20 Jahren bemüht, nicht zum Erliegen kommt.     

Die Formalitäten mit den dänischen Behörden erledigten Thorbjörn Risager und seine

Blues-Kollegen, und so stand dem erneuten Auftritt dieser europäischen Spitzen-Combo in

Geldern nichts mehr entgegen.

 

Die Konzertbesucher erwiesen sich als sehr diszipliniert, jeder hatte seine Gesichtsmaske dabei und begab sich zu dem ihm bzw. ihr zugewiesenen Platz. Am Platz herrschte dann

Maskenfreiheit, sobald der Platz verlassen wurde, herrschte wieder Maskenpflicht -

und das klappte von Anfang bis Ende der Veranstaltung. Vom äußeren Umfeld her

gesehen, also schon mal ein voller Erfolg. Willi Teloo meinte nach Konzertende dazu :

„Schade, dass das Ordnungsamt nicht hier war. Johannes Dercks und seine Mitarbeiter

hätten daran doch wohl ihre helle Freude gehabt.“

 

Dazu noch 120 Minuten erstklassiger Blues, mit den von der Risager Band bekannten 

und gewohnten Exkursionen in viele benachbarte Musikstile – Rhythm n' Blues, Rock,

Jazz, Soul, Boogie -  also auch von der musikalischen Seite her ein voller Erfolg.  

 

Trotz der vergleichsweise weitläufigen Atmosphäre der Halle Gelderland gelang es

Thorbjörn Risager und seinen Kollegen – Emil Balsgaard am e – piano,  Sören

Bojgaard an der Bassgitarre, Peter Kehl an der Trompete, Hans Nybo am Saxophon,  

Martin Seidelin am Schlagzeug – schon nach zwei bis drei Stücken, das Publikum in

ihren Bann zu schlagen. In „Alimony Blues“ beeindruckte Peter Kehl mit seinem Trompeten Solo, in „Straight“ brillierte Hans Nybo am Saxophon, in „Paradise“ und „I Used To Love You“ harmonierten Gitarre, Bass und Schlagzeug prächtig, und bei „Roll 'Em Pete“, einem Boogie als Reminiszenz an Pete Johnson, dem Boogie Woogie Piano Star der 40er und 50er Jahre aus Kansas City, packte Emil Balsgaard seine kompletten Piano – Künste aus, was beim Publikum einen Begeisterungssturm hervorrief. 

 

Kein Wunder, dass nach den hundert Minuten – damit waren es schon 10 Minuten „über

der Zeit“ - das begeisterte Publikum in der Halle Gelderland das Kopenhagener

Sextett noch nicht von der Bühne verabschieden wollte. Dieser Enthusiasmus wurde

von Thorbjörn Risager und seinen Mannen weidlich belohnt, da sie sich nicht nur zu einer

Zugabe hinreißen ließen, sondern gleich zu zweien. Darunter befand sich das nur selten

gespielte „Christmas Card From A Hooker In Minneapolis“, einer hinreißenden Gitarren / Piano Adaptation eines Songs von Tom Waits.

 

Aufgrund der überaus positiven Eindrücke der Veranstaltung dieses Abends

wird der Culturkreis versuchen, wiederum in Kooperation mit dem See Park Hotel und

dem Ordnungsamt der Stadt Geldern, den Termin des nächsten Blues Konzerts -

28.11.20,  ein Doppelabend mit „Muddy What?“ und „Black Cat Biscuit“ -  in

ähnlicher Form zu präsentieren.

 

Für den Culturkreis Geldern

 

Stefan Perry

 

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