Was für eine ereignisreiche Woche... und dann doch noch ein "Rundum gelungener Abend!

Meena Cryle musste kurzfristig erkrankt absagen. Gestern erreichte uns die Absage; Meena ist wegen eines schweren Bandscheibenvorfalls nicht reise- und bühnenfähig. Als Ersatz konnten wir die Trevellin Blue Band engagieren.

Danke an alle die so toll daran mitgearbeitet haben, um diesen schönen Abend noch möglich zu machen!.

Euer Team vom Cultutkreis Gelderland. 

Vollständigen Bericht könnt Ihr hier nachlesen...

https://www.rocktimes.info/travellin-blue-support-abc-band-konzertbericht-22-03-2025-joker-rock-blues-club-geldern/

Von Herbert van Stephoudt

Ein Wechselbad der Gefühle – so lässt sich der Verlauf des mit vielen Vorschusslorbeeren erwarteten Blues-Samstags im „Joker Rock & Blues Club“ in den Gelderner Lindenstuben für die Macher vom Culturkreis Geldern wohl am ehesten beschreiben. Die Vorfreude auf das Sound-Kraftwerk Meena Cryle stürzte nach deren kurzfristiger Absage jäh ab. Was dann folgte, verdeutlicht, mit welcher Umsicht und Erfahrung der Culturkreis im 25. Jahr seines Bestehens ausgestattet ist. Die belgische Formation „Travellin’ Blue“, erwies sich als Glücksgriff. Und das Publikum feierte ausgelassen durch die Nacht.

Großen Anteil an der Hochstimmung eines begeisternden Abends hatten die „Local Heroes“ der ABC-Band aus Straelen. Ihr ausdrucksstarkes Spiel zwischen Blues und Rock, absoluten Klassikern und sogar Eigen-Arrangements, wie „There’s no sunshine since you’re gone“ brachte Leben in die Bude. Dabei waren die Aufgaben klar verteilt: Für den soliden, immer verlässlichen, Klangteppich sorgten Hans-Hermann Terkatz an der Gitarre, Michael Klatt am Bass und vor allem Gunter Halmdienst an den Drums. Darauf konnten Bodo Meyer an der Solo-Gitarre und der glänzend aufgelegte Dieter Karis mit seinen Hammond-Soli aufbauen.

Einen stimmgewaltigen Mittelpunkt gibt es bei ABC gleich im doppelten Sinn. Mit Petra „Kiki“ Hendrix und Anita Mysor begeisterten zwei Sängerinnen das Publikum und machten Vielfalt möglich: Von Joe Bonamassa über Beth Hart bis Ray Charles oder Jean-Jacques Kravetz las sich die Reihe der von ABC interpretierten Künstler wie ausgewählte Zutaten zu einem erlesenen (Musik-)Menü. Die Bluesfreunde feierten, wie es sich der Culturkreis nicht besser hätte wünschen können.

Ein entsprechend starker Empfang galt der Formation „Travellin’ Blue“. Das Publikum feierte die Belgier um ihren Frontmann JB Biesmans. Kein Schnickschnack, eine Stimme, die aus der Tiefe kommt und ein Saxofon-Sound, der Geldern erschütterte. Biesmans dominierte die Bühne nach Belieben und hatte von Anfang an sichtbar Spaß am guten Sound, den das Rockline-Team von Stefan Kosmalla in die Lindenstuben zauberte. Sein prägendes Timbre pflegt Biesmans mit „good German Beer“, und wenn er zum Saxofon-Solo ansetzte, sprang die Fieberkurve der Musikfans in den roten Bereich. Fantastisch sein Blues-Harp-Einsatz – immer im Dialog mit Patrick Cuyvers an der Hammond und getrieben von peitschenden Soli seines Linksaußen Luke Alexander an der Solo-Gitarre.

Ihre jazzige Vergangenheit aus der Zeit, als die Band noch „Travellin‘ Blue Kings’ hieß, wollten die Jungs nicht verleugnen. Bei „Too many people“ gestatteten sie sich deutliche Ausflüge in den Jazz. Bei „Hold your horses“ bekam das Gelderner Publikum dann genau die Portion Blues-Rock, die sich alle an diesem Abend so erhofft hatten. Euphorisch der Applaus nach dem mitreißenden „A stiffer drink“. Dem Aufruf von Luke Alexander („Come closer“) wollte sich bei der Zugabe niemand widersetzen. Ganz nah dran an der Bühne feierte der Saal „Travellin’ Blue“. Nach dem fantastischen „Live Your Life“ fassten die Musiker glaubwürdig ihre Meinung über das Gelderner Publikum in eine Song-Zeile: „You’re a wonderful one.

Das Lächeln war Culturkreis-Chef Willi Teloo jedenfalls nicht mehr zu nehmen. „Nachdem wir wegen der kurzfristigen, krankheitsbedingten, Absage von Meena Cryle mit heißer Nadel an einem neuen Programm arbeiten mussten, haben die gelungenen Auftritte von ‚ABC’ und ‚Travellin’ Blue’ so richtig gutgetan; vor allem das Verständnis und die vielen Komplimente unserer Besucher für unsere Entscheidung, den Konzertabend nicht ausfallen zu lassen“, bemerkte Teloo zufrieden. Deutlich auch die Meinung von Musikfan Hans-Peter Rager aus Geldern: „Fakt ist: Wem diese Show nicht gefallen hat, der hat hier nichts verloren. Und dass man sich nachher mit den Musikern unterhalten kann – einfach genial. Das war nicht mein letzter Besuch.“